Hallo,
Wie schwer ist die Erde?
Das Gewicht der Erde hat die Physiker schon vor zweihundert Jahren interessiert. Nur gab es damals noch keine geeignete Methode, um das Erdgewicht zu berechnen. Und auch keinen Computer, der beim Rechnen helfen konnte.
Der Physiker Henry Cavendish aus England half sich 1798 mit einem raffinierten Experiment. Er ging dabei von dem Gravitationsgesetz aus, das der Wissenschaftler Isaac Newton mehr als hundert Jahre vorher (nämlich 1666) aufgestellt hatte. Das Gravitationsgesetz sagt: Jeder Körper im Universum zieht jeden anderen Körper an. Und zwar mit einer Kraft, die von der Größe der Masse, von der Entfernung zum anderen Gegenstand und von einem dritten Faktor, der sogenannten Gravitationskonstante, abhängt. Wie groß die war, wußte niemand.
Das Experiment von Cavendish sah ganz einfach aus. Er hängte eine schwere Hantel an einer Schnur auf. Neben die zwei dicken Eisenkugeln der Hantel stellte er jeweils eine schwere Bleikugel. Die Hantel begann sich zu drehen, weil Hantelgewichte und Bleikugeln sich anzogen. Aus den Gewichten, den Abständen und dem Ausschlag der Hantel errechnete Cavendish die Gravitationskonstante.
Masse und Anziehungskraft der Erde hatten die Astronomen schon ausgerechnet, als sie die Beziehungen von Sonne, Mond und Erde untersuchten. So konnte Cavendish das Gewicht der Erde ausrechnen. 6,6 Tausend Trillionen Tonnen. Das ist eine Zahl mit 24 Nullen. Heute weiß man, daß er sich nur um zehn Prozent verrechnet hatte. Die Erde wiegt 5,972 Tausend Trillionen Tonnen.
Allerdings wird die Erde immer schwerer. Meteoriten und Kometenstaub erhöhen das Gewicht der Erde täglich um mehr als hundert Tonnen. Das klingt nach ganz schön viel - ist es aber nicht. Als Vergleich: wenn Du die Erde wärest, würdest Du in hundert Jahren um ein Staubkörnchen an Gewicht zulegen.
Tobias